Mehr Sicherheit mit iOS 15?

Der amerikanische Technologiekonzern Apple hat das Mobilfunkgerät zweifelsohne neu erfunden. Als das iPhone erstmalig vorgestellt wurde, war der finnische Handyproduzent Nokia der Marktführer in diesem Segment. Der Rest ist Geschichte, wir alle wissen, was aus der Annahme geworden ist, das iPhone würde sich niemals durchsetzen. Seitdem wurde das iPhone zum Erfolgsgarant der Kalifornier. Nach wie vor machen die Handyverkäufe einen großen Teil des Umsatzes von Apple aus. Wir nutzen es zum Telefonieren per FaceTime, versenden iMessages, schreiben E-Mails, spielen mit der App Safari Sticky Diamonds kostenlos, verwalten unsere Konten auf den Plattformen verschiedener sozialer Medien und vieles mehr. Für den Erfolg der Marke Apple machen viele Experten vor allem zwei Faktoren aus.

Zum einen wäre da, dass Apple auch für ältere Geräte deutlich länger Software-Updates entwickelt und zur Verfügung stellt, als das bei der Konkurrenz der Fall ist. Fünf Jahre lang erhält man den vollen Support, während manch anderer Hersteller beispielsweise lediglich zwei Jahre Support verspricht. Zum anderen wäre da noch der Faktor Sicherheit. Produkte aus dem Hause Apple gehören bereits seit Jahren zu den sichersten der Welt. Apple hat jedoch in den vergangenen Jahren hier noch einmal nachgelegt. Man hat sich den Schutz der Daten seiner Kunden zum Primärziel auf die Fahnen geschrieben und mit dem kürzlich veröffentlichten Update von iOS 15 sein Versprechen deutlich untermauert.

iOS 14 mit Update oder iOS 15 mit allen Features, Sie haben die Wahl

Vor Misserfolgen blieb jedoch auch Apple nicht verschont. Als vor einigen Jahren iOS 12 veröffentlicht wurde, klagten im Anschluss zahlreiche Nutzer über den „schwarzen Bildschirm des Todes“. Vielen Nutzern blieb nichts anders übrig, als ihr iPhone oder iPad wiederherzustellen. Diese Erfahrung blieb den Menschen im Gedächtnis und viele warten seitdem erst einmal ab, bevor sie sich ein Software-Update herunterladen und dieses installieren.

Bisher hatte man als Nutzer jedoch keine Wahl und musste früher oder später das Update laden. Beispielsweise, um einige Apps auch weiterhin nutzen zu können. Dies änderte sich allerdings mit iOS 15. Hier erhielt man erstmalig die Gelegenheit, selbst bestimmen zu können, ob man das aktualisierte iOS 14 oder gleich das neue iOS 15 auf sein Apple-Gerät herunterladen und installieren möchte.

Kopieren und Einfügen war noch nie so sicher

Kopieren und Einfügen eine ziemlich einfache Funktion, welche unser Alltagsleben jedoch deutlich erleichtert. Wer möchte schon seine Nachrichten, E-Mails oder Texte mehrmals schreiben müssen? Was vermutlich die wenigsten Nutzer über diese Funktion wussten, ist, dass der kopierte Text in einer Zwischenablage gespeichert wurde. Auf diese Zwischenablage konnten anschließend iOS Apps auf die kopierten Texte zugreifen.

Aus der Sicht von Sicherheitsexperten ein äußerst problematisches Unterfangen, denn was, wenn es sich bei dem kopierten Text um Passwörter oder andere sensible Daten handelt? Damit ist nun ein für alle Mal Schluss, denn mit iOS 15 wurde die Zugriffstür für andere Apps auf diese Zwischenablage geschlossen.

Safari ruft Webseiten mit iOS 15 automatisch nur noch mit HTTPS auf

Apple hat Datensammlern bereits seit einigen Jahren den Kampf angesagt. Vor allem das appübergreifende Sammeln von Daten ist nun ins Fadenkreuz der Amerikaner geraten. Dieses Verfahren wird von Unternehmen vor allem für Werbezwecke genutzt, um ganz gezielt nutzerspezifische Inhalte platzieren zu können. Hierfür werden etwa Daten genutzt, wie das Besuchen bestimmter Webseiten.

Dieses app-webseiten- sowie plattformübergreifende Tracking wird bei iOS 15 massiv eingeschränkt oder sogar voll und ganz verhindert. Safari verhindert beispielsweise, dass eine IP-Adresse einem Nutzer zugeordnet werden kann. Dazu kommt, dass Safari von nun an immer und automatisch eine Webseite mit dem sicheren Datenübertragungsverfahren HTTPS aufruft, anstelle des deutlich unsichereren Verfahrens HTTP. 

Siri kann nun auch offline genutzt werden

Neu ist bei diesem Software-Update auch, dass Siri in einem Offline-Modus genutzt werden kann. Wo keine Daten mehr übertragen werden, besteht auch keine Gefahr mehr, dass diese ausgewertet werden können. Dies gilt sowohl für Apps als auch für Apple selbst. Ein erfreulicher Nebeneffekt dieser Möglichkeit ist zudem, dass Siri den Nutzern dadurch deutlich schneller weiterhelfen kann.

Es gibt hierbei jedoch Einschränkungen, denn nicht alle Apple-Nutzer können von dieser neuen Sicherheit profitieren. Dies ist leider nur möglich, wenn man ein neueres Gerät von Apple mit einem eigens von Apple produzierten Chip besitzt. Die Apple eigenen A-12-Chips wurden in Geräten ab Herstellungsdatum 2018 verbaut.

E-Mail-Tracking wird ab sofort blockiert 

Unternehmen nutzen nicht nur das Internet oder Apps dazu, mehr über einen Nutzer zu erfahren. Je mehr man über ihn weiß, desto gezielter kann man Werbung platzieren. Dieses sogenannte Tracking wird sogar besonders häufig mit der klassischen E-Mail betrieben. Eine äußerst raffinierte Methode ist das Integrieren eines sogenannten Tracking-Pixels in eine E-Mail.

Mit diesem Tracking-Pixel wird dem Versender etwa mitgeteilt, ob die Mail geöffnet wurde und auch die IP-Adresse wird übermittelt. Die in iOS 15 integrierte neue Mail-App schiebt dieser Methode zukünftig einen Riegel vor. Die Pixel werden von nun an zwar geladen, jedoch keine Daten mehr weitergeleitet.

Anonymisiertes surfen wird dank Private Relay zum Standard

Die neueste Waffe im Arsenal von Apple-Nutzern gegen Tracking lautet Private Relay. Private Relay kann mit iOS 15 bei der Nutzung des Safari-Browsers aktiviert werden. Surft man mit Safari und Private Relay im Netz, dann wird die eigene IP-Adresse versteckt und zudem der Datentransfer automatisch verschlüsselt.

Die Funktionsweise von Private Relay kann man sich etwa als Mischung aus TOR-Netzwerk und VPN vorstellen. Eine absolute Anonymität wird es jedoch mit Private Relay genauso wenig geben wie die Möglichkeit, GEO-Restriktion umgehen zu können. Auch für Strafverfolgungsbehörden wird Private Relay kein Hindernis darstellen.

Dank Datenschutzbericht behält man stets den vollen Überblick 

Für großen Aufruhr sorgte 2020 die Vorgabe von Apple, dass App-Anbieter im hauseigenen App Store ab sofort ausführliche Angaben über den Datenschutz machen müssen. Mit iOS 15 legt Apple nun noch einmal nach und führt eine weitere Verpflichtung für die Anbieter ein. 

Sie müssen für ihre App einen Datenschutzbericht erstellen, der wiederum von den Nutzern abrufbar sein muss. Apple-Nutzer können in diesem Bericht nachlesen, auf welche Gerätesensoren die App zugreift und mit welchen Domains im Netz die App kommuniziert. Man erfährt dadurch ganz detailliert, auf welche Art und Weise und von wem man beobachtet wird, und kann sich aufgrund dieser Informationen für oder gegen den Download einer App entscheiden.

 

Dieser Beitrag wurde geschrieben von am Montag, 8. November 2021 um 00:00 und eingeordnet unter WBlog .

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