Activison wird von Microsoft übernommen: Diese Änderungen können Xbox-Fans erwarten

Der US-amerikanische Software- und Technologiekonzern Microsoft forciert durch den Kauf von Activision Blizzard die größte Übernahme seit der Firmengründung. Das Unternehmen hat laut einer offiziellen Mitteilung rund 70 Milliarden US-Dollar geboten. Activision Blizzard gehört bislang zu den weltweit umsatzstärksten Spieleherstellern. Phil Spencer, Chef der Gaming-Abteilung bei Microsoft, erklärte, dass der Kauf bis spätestens Mitte 2023 vollständig abgewickelt sein soll.

Massive Stärkung des Gaming-Sektors

Offensichtlich möchte sich Microsoft deutlich stärker auf dem Markt für Videospiele und Konsolen positionieren. Das US-Unternehmen besitzt mit der Xbox-Serie eine der erfolgreichsten Konsolenplattformen. Darüber hinaus können Spieler den plattformübergreifenden Aboservice "Game Pass" erwerben.

Microsoft hatte bereits den renommierten Publisher Bethesda ("Fallout", "Elder Scrolls") aufgekauft. Der Kaufpreis belief sich jedoch im September 2020 lediglich auf knapp ein Zehntel der Kaufsumme für Activision Blizzard. Durch die Entwicklung der "Warcraft"-Spiele sowie der "Call of Duty"-Titel ist Activision eine beachtliche Größe in der Branche und erzielte während der vergangenen Jahren Umsätze im Milliardenbereich. Somit gehören die Premium-Titel des Spieleentwicklers zu den umsatzstärksten Spielen. Lediglich die Online-Automatenspiele können in Deutschland diesen Anbietern das Wasser reichen wenn es um die Höhe der Umsätze geht.

Mit dem Kauf kann sich Microsoft nach Auffassung einiger Analysten wesentlich breiten auf dem Gaming-Markt aufstellen und profitiert dabei von ohnehin erfolgreichen Spieletiteln sowie ein umfassendes Know-how der Activision-Entwickler.

Neuerungen für Xbox-Fans

Wie es um die Weiterentwicklung von "Overwatch", "Call of Duty" oder "Diablo" steht, lässt sich derzeit kaum vorhersagen. Was jedoch in diesem Zusammenhang sicher zu sein scheint ist, dass Microsoft den größten Teil der Activision-Spiele in den "Game Pass" für die Xbox überführen möchte. Diese qualitativ hochwertige Ergänzung dürfte die mehr als 25 Millionen Spieler freuen. Microsoft verspricht sich darüber hinaus zahlreiche Neukunden für die Spielflatrate.

Matt Booty, Chef der Xbox Game Studios, teilt mit, dass durch die milliardenschwere Übernahme einige Spiele exklusiv für die Xbox weiterentwickelt würden. In den richtigen Kontext gesetzt, bedeutet diese Aussage eine Verfügbarkeit für PCs sowie die Xbox. Zusätzlich wurde bekannt, dass "Call of Duty" auch weiterhin für die Playstation erhältlich sein wird. Primäres Ziel von Microsoft scheint die Verbreitung des "Game Pass" zu sein.

Microsoft sieht Potenzial bei der Verschmelzung von Off- und Onlinewelten

In den USA macht derzeit der Begriff "Metaverse" die Runde und sorgt bei Technologiekonzernen jedweder Ausprägung für große Aufmerksamkeit. Dabei handelt es sich um die möglichst nahtlose Verschmelzung der Off- und Onlinewelt durch die Verwendung von virtuellen Avataren, Datenbrillen sowie verschiedenen sozialen Netzwerken. Börsenexperten sehen Microsoft aufgrund der Übernahme von Activision Blizzard vor allem in diesem Bereich wesentlich breiter und zugleich flexibler aufgestellt.

Für Microsoft könnte das Übernahmegeschäft der ideale Einstieg in das Metauniversum sein. Die Kombination aus Spielen und fortschrittlicher Hardware mit ausreichend viel Leistungsfähigkeit sollte den Redmonder Unternehmen ein solides Fundament für künftige Projekte bzw. Entwicklungen bieten. Die Gaming-Sparte ist auf diesem Weg sicherlich ein wesentlicher Bestandteil.

In den vergangenen 24 Monaten ist die Activision-Aktie unter Druck geraten und verlor während dieser Zeit deutlich an Wert. Wie es scheint, hat Microsoft lediglich auf den richtigen Zeitpunkt für die Abgabe eines Kaufangebots gewartet.

Neues Wettrennen im "Metaverse"

Der Hype um das "Metaverse" ist bedeutend größer als es die Realität zulässt. Spiele-Publisher gehen von einem riesigen Umsatzpotenzial von digitalen Gütern, wie zum Beispiels Ausrüstungsgegenstände oder besondere Looks für Avatare, aus. Im Bereich Mobile-Games sind Ingame-Käufe bereits heute eine Selbstverständlichkeit. Konsolen oder PC-Systeme können in diesem Zusammenhang längst nicht mithalten.

So ist es wenig überraschen, dass Activision offiziell verlautbaren ließ, dass die Entwicklung und Realisierung des "Metaverse" einem waschechten Wettrennen gleicht. Spielehersteller seien zum Handeln aufgefordert, weshalb Microsoft den besten Zeitpunkt für die Übernahme ausgesucht hat, wie es weiter in der Stellungnahme heißt.

Übernahme steht unter kritischer Beobachtung

In den USA werfen Wettbewerbshüter einen kritischen Blick auf den bislang größten Deal in der Videospielindustrie. Microsoft betonte indes den starken Wettbewerb in der Branche und erklärte, dass es die Übernahme ermögliche, mit anderen großen Spieleplattformen ernsthaft in Konkurrenz treten zu können. Diese beziehe sich sowohl auf den US-amerikanischen als auch chinesischen Markt.

Durch den 70-Milliarden-Deal mit Activision wird Microsoft zum weltweit drittgrößten Spieleentwickler. Nur Sony und der in China ansässige Technologiekonzern Tencent können die neue Marktmacht der Redmonder überbieten. Grundsätzlich scheint die Spieleindustrie nach wie vor stark zu wachsen, wodurch Microsoft ein enormes Potenzial für Expansionen im Bereich Xbox sowie PC und Mobile sieht und entsprechend nutzen möchte.

Dieser Beitrag wurde geschrieben von am Montag, 11. Juli 2022 um 00:00 und eingeordnet unter WBlog .

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