Android und das T-Mobile G1

Positiv gesehen: HTC hat mit dem HTC Dream ein neues Gerät auf dem Markt, das von T-Mobile vermarktet wird. Nein, kein MDA. Ein G1. Und nein, kein Windows Mobile. Android hat´s drauf. Ein "Googlefon" halt. Wo der negative Punkt bleibt? Habt Ihr den letzten Satz nicht gelesen? :-D

Im Ernst: ich bin nun bekennender Gadget- und Mobility-Junkie (neudeutsch für vollkommen kritiklos sein Geld für mobile Spielzeuge Rauschmeissender... zumindest nach Definition der bEva), aber das G1 ist eines der Gerät, die mich so nullkommagarnix reizen, dass ich es kaum ausdrücken kann.

Bitte kommt mir nun nicht mit "Pah, mal über den Tellerrand schauen!". Das tue ich erwiesenermassen sowohl mit dem iPhone als auch mit dem Macbook Air und bin gerade bei letzterem mehr als begeistert. Während der Kollege Samaschke bereits rumstrunzt, dass er das G1 schon hat (und mir heimlich bei meiner Kritik zustimmt, das kann er aber natürlich nicht zugeben), hier meine Abneigungsgründe nach einer halben Stunde "spielen":

1.) Das G1 ist schwer und dick, sowohl im Vergleich zum iPhone (dessen Konkurrent es erklärtermassen sein soll) als auch im Vergleich zu diversen Windows Mobile-Geräten.  Designmässig hat sich HTC offensichtlich eine Simulation "Was passiert, wenn ich einen Nintendo DS mit einem Palm Pro paare?" programmieren lassen und diese direkt in die Fertigung gegeben.  Unschön, im wahrsten Sinne des Wortes.

2.) Das G1 bietet keine Outlook, keine Exchange-Anbindung. Letzteres - so unwichtig es auch für den normalen Anwender sein mag - hat selbst das iPhone hinbekommen, und für den Business-Anwender (der ja nun alleine durch die integrierte Tastatur zur Zielgruppe zählt) ist das nahezu ein KO-Argument. Gut, greift man halt zum Kabel... was auch nicht weiterhilft, denn eine Ourlook-Anbindung hat man auch nicht. Da färbt der Microsoft-Boykott gleich ganz herb auf ein Produkt ab! Was geht (und hier offenbart sich einmal mehr die Rolle von Android als Trohanisches Pferd) ist der direkte Abgleich mit den Google-Services. Aber bitte: Wer will das denn? vor allem, wenn...

3.) ... der Anbieter des Gerätes gleich der grössten Datenkrake der Neuzeit ist. Nein, ich glaube nicht, dass Kennedy von Aliens getötet wurde und auch nicht, dass in Area 51 wirklich Ausserirdische gelagert werden, aber mit ganz gesundem Menschenverstand: Wie viel Daten will ich konzentriert von mir an einen Anbieter preisgeben? meine persönlichen Kontakte und Termine (Google Calendar und Google Contacts), das Surfverhalten (Google Chrome), die Position (durch den integrierten GPS-Empfänger und Google Maps) und natürlich das Telefonieverhalten (durch das Telefon des G1). Ich will nicht schon wieder die Lanze für Microsoft brechen, aber dem Redmonder Riesen unterstellt man immer wieder, dass er ja so viele Daten zur Verfügung hat, dass man sich in Acht nehmen muss, und Google sammelt munter weiter. Ganz ehrlich: Ohne Verschwörungsfanatiker zu sein, da wird selbst mir unwohl!

Tests sind sich vom Grundsatz her über zwei Dinge relativ einig: das Dämpfen der Euphorie für das G1 und die leise Hoffnung, dass mit einem G2 oder G3 dann vielleicht doch ein Gerät kommen könnte, dass zu mehr Begeisterung Anlass gibt. Und solange kann ich mich tatsächlich noch beherrschen... :D

Dieser Beitrag wurde geschrieben von am Donnerstag, 29. Januar 2009 um 17:04 und eingeordnet unter Blog , Spitze Zunge , Windows Mobile , Windows Phone .

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