SAP-Schulungen – Kosten, Inhalte und Abschlüsse

Viele Unternehmen arbeiten heutzutage mit Software der Firma SAP. Laut Angaben von SAP auf der Firmenwebseite werden „87 % des weltweiten Handelsvolumens (…) von SAP-Kunden generiert“. Das Unternehmen, welches erst 1972 gegründet worden ist, hat sich also innerhalb eines halben Jahrhunderts zum gefragten Marktführer gemausert. Es ist das größte börsennotierte Softwareunternehmen im europäischen Raum. Die Geschichte des Konzerns ist beeindruckend. Fünf ehemalige IBM-Mitarbeiter haben eine Vision und entschließen sich, eine Standardanwendungssoftware für die Echtzeitverarbeitung zu entwickeln. Heraus kommt eines der gefragtesten Programme weltweit. In Stellenausschreibungen werden SAP-Kenntnisse daher oft vorausgesetzt. Zum Glück gibt es viele Trainingszentren, welche die gewünschten Softwarekenntnisse vermitteln. Aber auch intern sorgen viele Firmen dafür, dass ihre Mitarbeiter SAP-Schulungen erhalten, um die Anwendung richtig zu nutzen.

Was ist SAP-Software?

In sämtlichen Unternehmen werden Daten gesammelt und verarbeitet. Hierbei ist es wichtig, dass die Daten immer auf dem aktuellen Stand sind. Gerade wenn von mehreren Arbeitsplätzen aus auf Daten zugegriffen wird, beziehungsweise die gleichen Daten bearbeitet werden, kann dies zu Schwierigkeiten bei der Aktualität führen. Genau hier kommt die SAP-Software ins Spiel. Mit ihrer Hilfe wird nicht nur dafür gesorgt, dass die genauen Daten in Echtzeit jedem Anwender zur Verfügung stehen, durch Algorithmen trifft die Software auch Prognosen und Voraussagen, sodass Unternehmen schneller reagieren und bestimmte Routineaufgaben automatisieren können.
SAP-Software kommt in sämtlichen Abteilungen eines Unternehmens zum Einsatz, unter anderem im Controlling, der Buchhaltung, der Personalwirtschaft, aber auch im Vertrieb und der Materialwirtschaft. Daher findet man das Programm nicht nur in großen, sondern auch in kleinen und mittelständischen Unternehmen.

Lehrgangsmöglichkeiten

Möchte man sich als Anwender, Entwickler oder sogar als Berater mehr in die SAP-Thematik einarbeiten, stehen einem mehrere Möglichkeiten offen. Die Kurse werden bei offiziell lizenzierten Weiterbildungspartnern und in SAP-eigenen Bildungszentren angeboten. In speziellen Schulungssystemen wird das umfassende Fachwissen vermittelt. Schulungsunterlagen werden hierbei zur Verfügung gestellt, bei allen Lehrgängen hat man aber auch über den Learning HUB Zugriff auf die erforderlichen Unterlagen. SAP-Schulungen kann man somit als Präsenzseminare besuchen, oder man greift digital auf den SAP Learning HUB zu. Der Learning HUB ist eine cloudbasierte Wissensdatenbank und gleichzeitig ein Lernprogramm mit Trainingsinstrumenten. Nach erfolgreich absolvierter Weiterbildung erhält man ein offizielles Zertifikat.

Anwenderfortbildung für SAP-Module

Die Hauptproduktlinie von SAP nennt sich SAP ERP. Sie gliedert sich in verschiedene Module. Diese Einheiten orientieren sich an dem üblichen Aufbau einer Betriebsstruktur. So gibt es beispielsweise die Module SAP CO fürs Controlling, SAP FI für die Finanzbuchhaltung, SAP PP für die Produktionsplanung und -steuerung sowie viele weitere. Die Seminare für die jeweiligen Module lassen sich separat buchen. Zum Teil gibt es auch Fortbildungen, die mehrere Module miteinander kombinieren. Teilnahmevoraussetzungen für die Fortbildung in den einzelnen Bausteinen gibt es nicht. Eine abgeschlossene kaufmännische Ausbildung und/oder Berufserfahrung in dem Gebiet des Moduls werden aber empfohlen.

SAP-Berater werden

Als SAP-Berater stehen einem viele Jobmöglichkeiten offen. Zudem verdient man als Consultant bis zu 5.500 Euro im Monat. Zum SAP-Berater kann man sich fortbilden, sofern man ein abgeschlossenes Studium im Bereich Wirtschaft oder Technik vorweisen kann. Alternativ muss man eine langjährige Berufserfahrung und Fachkenntnisse in dem Bereich der Weiterbildung nachweisen können. SAP ist modular aufgebaut und die Fortbildungen beziehen sich auf spezielle Module. Zum Beispiel die Qualifizierung für das Modul Programmiersprache von SAP (ABAP), Materialwirtschaft (MM) oder Vertrieb (SD) sowie sämtliche Weitere. Neben der Kundenbetreuung und der Schulung von Anwendern fällt auch Programmierung, Inhouse Beratung und die Analyse von Geschäftsprozessen in das Aufgabengebiet eines SAP-Beraters.

Kosten

Grundsätzlich ist die Weiterbildung im SAP-Bereich förderfähig. Das heißt, man sollte sich vorher umfassend informieren, ob man mit dem Bildungsgutschein der Agentur für Arbeit, über das Qualifizierungschancengesetz, den Berufsförderungsdienst der Bundeswehr, der Rehabilitationsförderung oder andere Träger finanzielle Hilfen erhalten kann. Zum Teil werden dadurch auch die gesamten Fortbildungskosten abgedeckt. Die genauen Kosten variieren je nach Fortbildung und Weiterbildungsträger. Interessenten sollten sich an mehrere zertifizierte Weiterbildungspartner wenden und die Preise und Leistungen vergleichen.

Lehrgangsdauer

Je nach gebuchter SAP-Schulung und je nach Trainingszentrum variiert die Fortbildungsdauer. Ein Lehrgang, der SAP CO mit der Zusatzqualifikation FI kombiniert, kann als Vollzeitschulung in ca. zwei Monaten absolviert werden. Besucht man in Vollzeit eine Weiterbildung zum SAP S/4HANA-Berater, auch mit dem Schwerpunkt CO und FI benötigt man ca. drei Monate, bis man das Zertifikat in der Hand hält. Grundsätzlich sind die Schulungen aber auch berufsbegleitend oder in Teilzeit durchführbar.

Abschlüsse

Die einzelnen Anwender-Bausteine werden mit Zertifikaten abgeschlossen. Sie sollen den sicheren Umgang mit der Software im Arbeitsalltag belegen. Dazu gehört die richtige und einheitliche Anwendung von Fachbegriffen genauso wie der Überblick über die SAP-Anwendungen und Beherrschung der Grundlagen. Regelmäßige Zertifizierungen bescheinigen, dass man auf dem aktuellen Stand ist. Derzeit gibt es über 150 Zertifizierungsprüfungen von SAP. Welches dieser Zertifikate man am Ende der Schulung erhält, erfragt man am besten vor Lehrgangsantritt bei dem gewählten Weiterbildungspartner. Die Zertifikate gelten als Türöffner für neue Jobs und den beruflichen Aufstieg.

Vorteile durch die SAP-Schulung

Schon die große Nachfrage nach zertifizierten SAP-Anwendern und SAP-Beratern lässt erkennen, wie wertvoll eine Fortbildung in diesem Bereich sein kann. Da die Software in sämtlichen Unternehmen und Branchen eingesetzt wird, profitiert man mit dieser Schulung nicht nur in einem Sektor, sondern in einem breit gefächerten Bereich. Mit den Zertifikaten und fundiertem Fachwissen kann man sich von anderen Kollegen oder Mitbewerben auf dem Arbeitsmarkt abheben. Somit kann man seine Chancen auf der Jobsuche verbessern und es bringt einem darüber hinaus selbst Sicherheit für die neuen Aufgaben. Auch für Unternehmen hat es Vorteile, Arbeitnehmer einzustellen, die bereits praktische Erfahrungen mit SAP sammeln konnten. So entfällt eine teure Einarbeitung und die neue Arbeitskraft kann von Anfang an am Tagesgeschäft teilhaben. SAP ist als drittgrößter Softwarekonzern nach Microsoft und Oracle nicht mehr vom Markt wegzudenken. Es gilt als im höchsten Maße unwahrscheinlich, dass die Software an Bedeutung verliert. Denn eine Umstellung hin zur Nutzung einer anderen Anwendung würde Unternehmen Unmengen an Geld kosten. Somit ist eine SAP-Schulung eine nachhaltige Investition in die eigene berufliche Weiterbildung.

Dieser Beitrag wurde geschrieben von am Freitag, 18. Februar 2022 um 00:00 und eingeordnet unter WBlog .

Cookies helfen uns bei der Bereitstellung unserer Dienste. Durch die Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen.